In weiter Ferne

Sonntag, 9. März 2014

Hast Du nicht auch manchmal das Gefühl...

...dass Du nun, nachdem meine Mutter, Deine Ex-Frau, nicht mehr hier wohnt und Du seit etwa sechs Jahren mit Deiner Freundin zurück in Dein Haus gezogen bist, in die Fußstapfen jener Ex-Frau stapfst, was das Wunderlich-Werden anbelangt?...

Man kann sich zunehmend weniger mit Dir verabreden; insbesondere, seit Du in Frührente gegangen bist. "Nee, da will ich nicht... da kann ich nicht... das weiß ich jetzt noch nicht..." G. hat sich auch auf die Art zunehmend dem Kontakt zu mir entzogen.

Es wird zunehmend anstrengender, mit Dir zu telefonieren: "Du musst erst auf den AB sprechen, ich gehe nicht mehr ans Telefon. Aber ich rufe Dich dann zurück..."
So hat es G. auch gemacht. Zugegeben, Du bist noch in dem Stadium, wo Du tatsächlich zurückrufst. Noch.

Naja, und wenn wir dann telefonieren, bekommst Du öfter Dinge "in den falschen Hals" oder drückst Dich sehr umständlich aus. Du warst mal sehr viel vitaler und hattest mal sehr viel mehr Feingefühl.

Heute hast Du mich ohne Begründung sehr kurzfristig und schroff versetzt. Ich bleibe auf meinen Mitbringseln sitzen... und bin sehr wütend und traurig darüber, nun auch noch meinen Papa zu verlieren.

Freitag, 8. Juni 2012

Anonym

Meine Eltern leben jetzt seit acht Jahren getrennt (...eigentlich schon länger, denn was vorher ablief, kann man nicht wirklich als "zusammen leben" bezeichnen...). Erst hat meine Mutter meinen Vater aus dem gemeinsamen Haus geschmissen und sich darin regelrecht verschanzt. Gut zwei Jahre später, nachdem sie selbiges ordentlich heruntergewirtschaftet hatte, ergriff sie die Flucht - irgendwo in Richtung westlich von Hamburg.
Eine "richtige" Adresse hat sie, aber die kennt offiziell niemand. Ihre Post lässt sie nämlich ausnahmslos an ein Postfach schicken, und wenn man mit ihr telefonieren möchte, sollte man sich prinzipiell darauf einstellen, dass man erstmal auf ihre Mailbox sprechen muss.
Gesehen habe ich sie schon lange nicht mehr, da ja - nach ihren eigenen Worten - 350 Kilometer einfach zu weit sind, um die eigene Tochter zu besuchen. Und das, obwohl sie ihren Vater, ihren Bruder und ihre dubiosen Freunde, von denen sogar welche mit mir im selben Ort wohnen, mehrmals im Jahr für längere Zeit besucht.

Gestern hatte meine Mutter Geburtstag. In einer Mischung aus Pflichtgefühl und Sehnsucht schrieb ich ihr eine SMS: "Hallo Geburtstagskind! Wir wünschen Dir alles Liebe, lass' es Dir gut gehen! Liebe Grüße, ..."
Relativ kurz, aber durchaus nicht lieblos.
Sie schrieb zurück: "Danke, mir geht es gut, lg, Mama."
Das ist also der jährliche Kontakt zwischen uns.
Naja, denke ich mir, sie erinnert sich immerhin noch daran, "Mama" gewesen zu sein. Zumindest biologisch.

Und achja: Es tut weh, ein Scheidungskind zu sein.

Sonntag, 16. August 2009

Seen-Sucht

Ich sitze am Hafen auf einer Bank. Ich bin im Urlaub und genieße die Sonne. Ich sehe Kindern zu, die in Badehosen am Wasser herumtollen und ins kühle Nass springen.
Und auf einmal wünsche ich mir, auch Kind von Eltern zu sein, die ein Boot haben. Auch am Wasser aufgewachsen zu sein... es macht mich beinahe melancholisch.

Da fällt mir eine Begebenheit ein, bei der mein Mann zu meinem Vater sagte: "Deine Tochter hat eben das gleiche gesagt - man merkt, dass es Deine Tochter ist."
Und ich denke jetzt: Ich bin wohl auch Tochter meiner Mutter (die ja jetzt - wahrscheinlich - auf einem Hausboot wohnt).

Dienstag, 9. September 2008

...

Es tut weh, wenn eine acht Jahre alte Freundschaft in die Brüche geht. Es tut noch mehr weh, wenn dies aufgrund der Tatsache geschieht, dass das Gegenüber offensichtlich nicht ehrlich zu einem sein konnte.

Ich gehöre zu den Menschen, die lange brauchen, bis sie sich öffnen, vertrauen und sich annähern. Wenn sie es jedoch einmal getan haben, dann gehen sie für den Anderen durchs Feuer.

Das macht es gerade zu unerträglich, wenn man feststellen muss, dass man mit dem "Küsschen hier, Küsschen da Ich-Hab-Dich-Lieb-Getue" über's Ohr gehauen wurde.

Ich fühle mich so... schäbig. Benutzt und weggeworfen. Ausgelutscht. Betrogen. Leer.

Und unsagbar traurig.

Montag, 1. September 2008

wenn einer eine Reise tut

Wir waren am Wochenende in Schwerin... und vorher in Dessau. Der Schwiegervater hatte 50. Geburtstag, und er hatte sich überlegt, das in Schwerin zu feiern. Wieso? Weiß keiner. Wohnen tut er nämlich viel näher, und er kommt auch nicht aus Schwerin. Aber bitte, er wollte das halt so. Und weil die Großeltern von meinem Mann in - indirekt - auf halbem Weg wohnen, haben wir die unterwegs "eingesammelt". Das heißt: Wir sind am Samstag nach D. gefahren. Drei Stunden Fahrzeit. Dort wurden wir zum Italiener eingeladen. Anschließend haben wir in einer _Absteige_ übernachtet, die ich NIEMANDEM empfehlen würde: Ein Etap-Hotel. Furchtbar, was da für Gesox herumlief... ich meine wirklich die Art von Menschen, bei denen man sein Hab und Gut noch fester hält, und mit denen man nichts zu tun haben möchte. Und ich bin schon sehr tolerant.
Dann war's total idyllisch, so an einer Autobahnauffahrt. Wer Nachts ein offenes Fenster braucht, wird es lieben. Den Wecker hört man daneben kaum noch. Und achja, Nichtraucherzimmer sind im dritten Stock, und direkt unter dem Fenster ist Rauchertreffpunkt. Weil Rauch sich nämlich immer am Boden aufhält und nicht nach oben steigt.
Die "Nasszelle" besteht aus einer Plastikdusche und einem Klo, das den Namen nicht verdient. Es ist eine Plastikschüssel, die an der Wand hängt und nicht einmal einen Deckel hat. Und wenn Du Dir nach dem Klogang die Hände waschen willst, tust Du das entweder unter der Dusche (das ganze Klo steht dann unter Wasser), oder aber du verlässt die "Nasszelle" und gehst ans Waschbecken, das in der anderen Ecke des Zimmers hängt. (Ignaz Semmelweis wäre hoch erfreut...)
Der Clou kommt aber erst noch: Es gibt keine Zimmerschlüssel und auch keine Chipkarte. Nein, Du bekommst beim Einchecken eine Nummer mitgeteilt, die auf Deiner Rechnung steht und mit der Du in Dein Zimmer kommst, und wenn einer neben Dir steht, bekommt der die Nummer auch gleich mit. Es kann also Hunz und Kunz in Dein Zimmer, egal wann.
Über die Zimmerhygiene brauchen wir nicht zu reden.... ich glaube, da hat schon ewig niemand mehr Staub gesaugt. Wäre es nicht schon abends um 10 gewesen, und hätten wir nicht bereits bezahlt (das macht man da nämlich per Vorkasse), wäre ich auf der Stelle in die Jugendherberge gegangen.......
Die Schwiegereltern stehen total auf Etap-Hotels. Bei dem Wort "Jugendherberge" verziehen sie das Gesicht und erzählen davon, dass sie nicht gern in einem Schlafsaal (!!) übernachten wollen......
An dieser Stelle die Aufforderung an alle, die öfter reisen: Probiert es aus, Jugendherbergen sind wirklich toll!
Tja, am Sonntag sind wir dann um halb neun nach Schwerin gefahren - wieder drei Stunden Autofahrt. Dort haben wir zu Mittag gegessen, Kaffee getrunken und uns für eine Stunde ein Ruderboot gemietet (mein Mann und ich, um dem Familienstress für ein paar Minuten zu entkommen....).
Dann sind wir wieder drei Stunden nach D. gefahren, und dann weitere drei Stunden nach Kassel. Ihr seht, es war ein wirklich SEHR erholsames Wochenende, und auch gar keine Autotortour.
NIE WIEDER!
(Schwiegermama wird im November 50...)
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...auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas schönes bauen...

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