Seelenklang

Donnerstag, 7. Juni 2012

Erkenntnisse

Wir gehen Spazieren. Wir haben auch eine Mission, sind auf dem Weg irgendwohin. Ich erzähle Dir von dem, was mich gerade bewegt.
"Du hast Probleme, die Kontrolle abzugeben, und die Dinge anzunehmen, die das Leben Dir schenkt!", sagst Du plötzlich.
Ich bin sehr selten sprachlos, aber Du verblüffst mich. Schließlich antworte ich: "Möglicherweise hast Du da den Nagel auf den Kopf getroffen...", genau wissend, dass Du ihn nicht nur möglicherweise, sondern ganz sicher getroffen hast.
Wie wir uns so darüber unterhalten, warum ich eigentlich nach so vielen Jahren noch immer Deine Nähe suche, sage ich: "Naja, Du bist schon an einer Stelle in mein Leben getreten, die sehr besonders war." (Ich war kurz davor, mein Leben aufzugeben.)
Mir wird klar, dass Du eigentlich die einzige Person in meiner Umgebung warst (und bist), bei der ich jemals vorbehaltlos die Kontrolle abgeben und von der ich Dinge annehmen konnte, ohne das Gefühl zu haben, dafür irgendwann bezahlen zu müssen.
"Ich will es mir nicht zu einfach machen...", sage ich schließlich. Ich formuliere eine lange und umständliche Entschuldigung für das, was jetzt kommt.
"Komm' doch 'mal zum Punkt!", sagst Du.
"Wie gesagt, ich will es mir nicht zu einfach machen, aber als Du so plötzlich und vollständig aus meinem Leben verschwunden bist, da... habe ich mich einfach noch nicht bereit gefühlt."

Ich weiß nicht mehr genau, was danach kam, aber Deine Nähe noch spürend wache ich auf.
Nein, ich fühle mich auch jetzt noch nicht bereit; ich vermisse Dich. Aber Du hast einen soliden Grundstein gelegt, mir beizubringen, dass mein Leben achtens- und lebenswert ist, und ich habe dazu gelernt, dass jedes Leben achtens- und lebenswert ist. Also unbedingt auch Deins.
(An der Sache mit meinem Leben muss ich noch arbeiten.)

Montag, 9. November 2009

Jacksonmania die Zweite - oder: How I make my change

Nun sind einige Wochen seit dem Tod von Michael Jackson vergangen. Ich habe inzwischen (zweimal!) den Film gesehen, und mein Mann war zwischenzeitlich eine Woche auf Fortbildung.
Das Ergebnis: Ich überdenke mein Leben, meine Ziele. Krisen hatten wir schon immer, und ich habe immer wieder eingelenkt, gedacht: "Es wird schon besser werden." Oder: "Was soll ich denn schon anderes machen?" Oder: "Wir hängen eh allein schon wirtschaftlich so zusammen, dass eine Trennung sehr schwierig wäre und schwerwiegende Konsequenzen hätte."

In der Woche, als mein Mann auf Fortbildung war und ich den Film gesehen habe, ist mir eigentlich eines glockenklar geworden: Mir ist meine Zeit VIEL zu kostbar, um sie mit Warten und Hoffen auf "bessere" Zeiten zu verbringen. Wenn ich mich nicht bewege, wird sich hier gar nichts bewegen.
"Who are they? It's us!"

Mein Mann wird im selben Haus wohnen bleiben, aber diese Woche in eine eigene Wohnung ziehen. Das macht mich sehr traurig, denn ich möchte mich nicht von ihm trennen. Aber ich möchte mich von so vielen Dingen trennen, die zwischen uns stehen.

Ob es funktioniert, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich mich trotz der Trauer wie ein Gefäß fühle, das sich nach und nach wieder füllt. Ich kann meine Kraft wieder für mich einsetzen. Ich beginne gerade, meine alten (verloren gegangenen) Ziele wieder neu zu entdecken, zu definieren, und zu erobern.
Und das ist - gerade jetzt - total wichtig, denn bald steht die HP-Prüfung an, und ich will diesen verdammten Schein jetzt endlich haben.

Pläne für danach habe ich bereits.

Dienstag, 14. Juli 2009

Jacksonmania

Nobody has influenced me more than this man.
Ja, auch ich habe meine Geschichte mit Michael Jackson.

Mit dreizehn oder vierzehn ungefähr, da verließ ich auf einmal den Pfad der New Kids und wurde zum Michael Jackson - Fan. Ich hatte ein Dachgeschosszimmer voll mit Postern, viele CDs (immer nur Alben; Singles fand ich doof), und natürlich habe ich auch Michael Jackson videoweise nachgetanzt. Allen voran Moonwalk und Dirty Diana. Dabei wurden Uropas Hut, Papas Jackett und so einige Pflaster aus der Hausapotheke Teil meiner Kostümierung.
Wer aber glaubt, ich hätte irgendwie fanatisch gesammelt, was zu kriegen war, oder hätte versucht, auf eines seiner Konzerte zu kommen, - weit gefehlt. Da meine Eltern sich ja nicht sonderlich für mich interessierten, der Großteil meiner restlichen Familie eh schon verstorben war und ich eigentlich nur eine Freundin hatte, wurden die Poster mir zum Eltern- und Freundesersatz. Michael Jachsons Moral war meine Moral, und Michael Jackson war mein Kummerkasten. Ich "sprach" mit ihm, ich schrieb ihm Briefe - natürlich, und das war wohl einer der positivsten Nebeneffekte, auf Englisch. Ich übersetzte mir seine Lieder und lernte nicht nur in der Schule, sondern auch privat Englisch - wenngleich das natürlich zu mancherlei Diskrepanzen in Aussprache oder Wortwahl führte.

So what?! Heute bin ich Englischlehrerin!

Auch ich hatte vor, irgendwannn irgendwie von zu Hause wegzulaufen, und Michael Jackson war dabei mein oberstes Ziel. Er würde schon mich aufnehmen, für mich sorgen. Ich war (und bin) ja schließlich nicht hinter seinem Geld her, war (und bin) kein Groupie, war (und bin) nicht irgendwie machtgierig - nein, ich wollte ihn einfach ganz privat erleben, einfach nur bei ihm sein, Teil dessen sein, was von ihm umsorgt wird.

Eines Tages, von einer Minute auf die andere (ich war mittlerweile siebzehn), kam ich wieder in mein Dachgeschosszimmer und dachte wirklich: Boah, ich kann's nicht mehr sehen. Und dann riss ich alle Poster von den Wänden und verschleuderte die CDs.
Seit dem hat man zwar immer mal wieder am Rande was von MJ mitbekommen, aber die intensive Phase war wohl vorbei.

Und dann das. Die Nachricht: Michael Jackson ist tot. Bumms. Wie ein Brett vor den Kopf... und auf einmal war alles wieder da: die Erinnerungen an früher, die Emotionen, die Wünsche. Und mir wurde klar, dass ihn einmal privat erleben zu wollen und ihn außerdem einmal live on stage sehen zu wollen Wünsche sind, die aus der damaligen Zeit geblieben sind. Once a person has a certain state in your heart, you'll never stop loving him or her - no matter what he or she has done. Ich habe noch nie viel darauf gegeben, was die Nachrichten sagen - egal, ob es nun die Tagesschau oder irgendwelche VIP-Tratschnews sind. ("Sie sollten erstmal sehen, was DIE mit den Nachrichten machen." - Zitat aus The Game.)
In sofern werden wir vielleicht nie erfahren, wie MJ "wirklich" war, ob er "tatsächlich" tot ist und an was er "letztendlich" gestorben ist. Klar, ich habe mir gewünscht (wenn auch nicht geglaubt), dass er während der Trauerfeier einfach aus dem Sarg springt und sagt: Hey yo, da bin ich wieder. 'Cause this is thriller.....
War aber leider nicht so. Und so bleibt auch mir nur offenen und ehrlichen Herzens zu sagen:

Rest in peace, Michael. Wherever you are.

Donnerstag, 18. September 2008

Ich find' den echt super

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