Samstag, 9. August 2025

Licht

Ich bin Licht. Ich war es immer, und es ist alles, was ich je sein will und je sein wollte. Klar, stark, ausdauernd und unbeirrbar willensstark in ebendieser Mission: Licht sein.
Das Motiv? Die Welt, das Universum, Existenzen heller machen. Licht weitertragen, damit wem immer ich begegne sich und erinnert und ebenfalls weiterträgt: Wir sind alle Licht! Und waren es immer! Nichts und niemand hat das Recht oder gar die Fähigkeit, uns dieses Licht zu nehmen oder es auch nur zu dimmen. Wir allein sind es, die das können und leider auch viel zu oft tun, und zwar durch die Gedanken, Glaubenssätze und Gefühle, die wir in uns tragen und hegen.
Loslassen und erinnern!

Das Dilemma: Meine erste große Liebe, meine Mutter, hat sich mit aller Kraft gegen das Erinnern gewehrt. Sich selbst die Augen, Ohren und das Herz zugehalten, mich mundtot gemacht und versucht, mein Licht zu dimmen. Übermächtig. Meine zweite große Liebe, mein Vater, hat zu spät in seinem - diesem - Leben in Betracht gezogen, dass da was dran sein könnte an der Sache mit dem Licht, und dass das mit dem Erinnern geht. Dazwischen ich: Die aus aller Kraft leuchtende Seele in dem kleinen Kind, das stumm und hilflos schreit: Seht ihr es denn nicht???
Die Seele, die einfach nur für Achtsamkeit, Zugewandtheit, Liebe, Kommunikation und Verständnis wirbt - sich selbst und anderen gegenüber. Die Seele, die fest daran glaubt, dass Liebe - und damit: Licht - alles überwindet und ewig leuchtet. Ich sehe, wie die Dinge eigentlich sein sollten, und ihr Potenzial.

Liebe Mama, lieber Papa, alles, was ich je wollte, mehr als alles andere, ist Licht in euer Leben zu bringen. Von Beginn an.

Verzweiflung tut sich in mir auf und tobt immer mehr, weil ich alles immer dunkler werden und immer weiter den Bach runter gehen sehe.
Ist es mein Fehler, bin ich vielleicht nicht hell genug? Warum werde ich nicht gesehen, warum will man mich nicht sehen, und warum wird meine Mission nicht wahrgenommen, nicht verstanden oder gar belächelt? (Warum) Ist mein Licht so wertlos? Wirkungslos?
Ich bin verdammt, weiter zuzusehen, wie die Seelen meiner Eltern Jahr für Jahr mehr leiden, die Atmosphäre immer dunkler und kälter wird. Dabei haben sie die Lösung direkt greifbar vor sich! Sie treten sie wahlweise mit Füßen oder glauben nicht daran. Das tut so unendlich weh.

Das Trauma und die Trauer meines Lebens, die sich durch alles hindurch ziehen.
Okay, zugegeben, es gibt mehrere Traumata und viele Trauergründe, aber das hier ist DAS Trauma und DIE Trauer überhaupt. Noch immer bin ich zerrissen zwischen Licht-In-Die-Welt-Bringen-Wollen und zweifellvollem Entmutigt-Sein in Anbetracht meiner ersten und tief prägenden Erlebnisse in diesem Leben. Da passt es doch nur zu gut ins Bild, dass die dritte Liebe meines Lebens - T. - sein Licht ebenfalls irgendwie ablehnt oder nicht ernst nimmt, nur selten durchscheinen lässt und alles Mögliche zwischen sich und sein näheres Umfeld stapelt, um bloß nicht erkannt zu werden.

Nun nähert sich mein Geburtstag. Ein Tag, an dem es meiner Ansicht nach darum geht, dem Licht des Menschen, der eben Geburtstag hat, besonders zu gedenken und es besonders zu feiern. Ein freudvolles Ritual des Lebens.
Und da sticht es mich. Es erinnert mich an mein Trauma, das grundlegende Nicht-Akzeptiert-Sein und Nicht-Ernst-Genommen-Werden in meiner Eigenschaft als Licht. Ausgesperrt-Sein, Verbannt-Sein, Verdunkelt-Sein. Wut, Trauer, Verzweiflung… plötzlich bin ich wieder mittendrin.

Ich möchte gesehen werden. Schnörkellos, unmaskiert, ungefiltert, nicht beleuchtet auf einem Podest oder gar offen bewundert, sondern in der Dunkelheit. Als Licht gebraucht und wirksam sein. Aus mir selbst heraus leuchtend, in meiner ganzen Kraft. Einfach nur Licht. Sanft. Erinnernd. Und dadurch nachhaltig erhellend.

Just in diesem Jahr ist am 19. September auch noch Earth Night: „Ab Einbruch der Dunkelheit (spätestens ab 22 Uhr) werden Menschen Außenlicht für eine ganze Nacht lang reduzieren bzw. abschalten und so ein Zeichen gegen die zunehmende Lichtverschmutzung und Lichtverschwendung auf der Welt setzen.“ (Zitat)
Setzen wir das in Kontext zu dem Thema, das mich gerade umtreibt, bedeutet das: Es ist die Nacht, in der den Seelen, die auf dieser Erde wandeln, Gelegenheit gegeben wird, selbst und authentisch zu leuchten, abseits von all dem künstlichen, grellen und lauten Licht, und (dadurch?) auch andere Seelen deutlicher zu erkennen. Frei von Ablenkungen und Maskierungen.

Ich weiß nicht, ob das geht - und wie. 🥺

Ich möchte tief in den Wald rennen und mich dort verstecken. Von Glühwürmchen bevölkern und wärmen lassen, und einfach allein dort sitzen und weinen, bis vielleicht irgendwann diese unendliche Traurigkeit und Mutlosigkeit vorüber sind.

Sonntag, 9. März 2014

Hast Du nicht auch manchmal das Gefühl...

...dass Du nun, nachdem meine Mutter, Deine Ex-Frau, nicht mehr hier wohnt und Du seit etwa sechs Jahren mit Deiner Freundin zurück in Dein Haus gezogen bist, in die Fußstapfen jener Ex-Frau stapfst, was das Wunderlich-Werden anbelangt?...

Man kann sich zunehmend weniger mit Dir verabreden; insbesondere, seit Du in Frührente gegangen bist. "Nee, da will ich nicht... da kann ich nicht... das weiß ich jetzt noch nicht..." G. hat sich auch auf die Art zunehmend dem Kontakt zu mir entzogen.

Es wird zunehmend anstrengender, mit Dir zu telefonieren: "Du musst erst auf den AB sprechen, ich gehe nicht mehr ans Telefon. Aber ich rufe Dich dann zurück..."
So hat es G. auch gemacht. Zugegeben, Du bist noch in dem Stadium, wo Du tatsächlich zurückrufst. Noch.

Naja, und wenn wir dann telefonieren, bekommst Du öfter Dinge "in den falschen Hals" oder drückst Dich sehr umständlich aus. Du warst mal sehr viel vitaler und hattest mal sehr viel mehr Feingefühl.

Heute hast Du mich ohne Begründung sehr kurzfristig und schroff versetzt. Ich bleibe auf meinen Mitbringseln sitzen... und bin sehr wütend und traurig darüber, nun auch noch meinen Papa zu verlieren.

Montag, 25. Juni 2012

Thank you! :)

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Ihr macht das wirklich toll.

Freitag, 8. Juni 2012

Anonym

Meine Eltern leben jetzt seit acht Jahren getrennt (...eigentlich schon länger, denn was vorher ablief, kann man nicht wirklich als "zusammen leben" bezeichnen...). Erst hat meine Mutter meinen Vater aus dem gemeinsamen Haus geschmissen und sich darin regelrecht verschanzt. Gut zwei Jahre später, nachdem sie selbiges ordentlich heruntergewirtschaftet hatte, ergriff sie die Flucht - irgendwo in Richtung westlich von Hamburg.
Eine "richtige" Adresse hat sie, aber die kennt offiziell niemand. Ihre Post lässt sie nämlich ausnahmslos an ein Postfach schicken, und wenn man mit ihr telefonieren möchte, sollte man sich prinzipiell darauf einstellen, dass man erstmal auf ihre Mailbox sprechen muss.
Gesehen habe ich sie schon lange nicht mehr, da ja - nach ihren eigenen Worten - 350 Kilometer einfach zu weit sind, um die eigene Tochter zu besuchen. Und das, obwohl sie ihren Vater, ihren Bruder und ihre dubiosen Freunde, von denen sogar welche mit mir im selben Ort wohnen, mehrmals im Jahr für längere Zeit besucht.

Gestern hatte meine Mutter Geburtstag. In einer Mischung aus Pflichtgefühl und Sehnsucht schrieb ich ihr eine SMS: "Hallo Geburtstagskind! Wir wünschen Dir alles Liebe, lass' es Dir gut gehen! Liebe Grüße, ..."
Relativ kurz, aber durchaus nicht lieblos.
Sie schrieb zurück: "Danke, mir geht es gut, lg, Mama."
Das ist also der jährliche Kontakt zwischen uns.
Naja, denke ich mir, sie erinnert sich immerhin noch daran, "Mama" gewesen zu sein. Zumindest biologisch.

Und achja: Es tut weh, ein Scheidungskind zu sein.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Erkenntnisse

Wir gehen Spazieren. Wir haben auch eine Mission, sind auf dem Weg irgendwohin. Ich erzähle Dir von dem, was mich gerade bewegt.
"Du hast Probleme, die Kontrolle abzugeben, und die Dinge anzunehmen, die das Leben Dir schenkt!", sagst Du plötzlich.
Ich bin sehr selten sprachlos, aber Du verblüffst mich. Schließlich antworte ich: "Möglicherweise hast Du da den Nagel auf den Kopf getroffen...", genau wissend, dass Du ihn nicht nur möglicherweise, sondern ganz sicher getroffen hast.
Wie wir uns so darüber unterhalten, warum ich eigentlich nach so vielen Jahren noch immer Deine Nähe suche, sage ich: "Naja, Du bist schon an einer Stelle in mein Leben getreten, die sehr besonders war." (Ich war kurz davor, mein Leben aufzugeben.)
Mir wird klar, dass Du eigentlich die einzige Person in meiner Umgebung warst (und bist), bei der ich jemals vorbehaltlos die Kontrolle abgeben und von der ich Dinge annehmen konnte, ohne das Gefühl zu haben, dafür irgendwann bezahlen zu müssen.
"Ich will es mir nicht zu einfach machen...", sage ich schließlich. Ich formuliere eine lange und umständliche Entschuldigung für das, was jetzt kommt.
"Komm' doch 'mal zum Punkt!", sagst Du.
"Wie gesagt, ich will es mir nicht zu einfach machen, aber als Du so plötzlich und vollständig aus meinem Leben verschwunden bist, da... habe ich mich einfach noch nicht bereit gefühlt."

Ich weiß nicht mehr genau, was danach kam, aber Deine Nähe noch spürend wache ich auf.
Nein, ich fühle mich auch jetzt noch nicht bereit; ich vermisse Dich. Aber Du hast einen soliden Grundstein gelegt, mir beizubringen, dass mein Leben achtens- und lebenswert ist, und ich habe dazu gelernt, dass jedes Leben achtens- und lebenswert ist. Also unbedingt auch Deins.
(An der Sache mit meinem Leben muss ich noch arbeiten.)

Mittwoch, 30. Mai 2012

Mann...

Ich wusste gar nicht mehr, wie erfrischend mein Hintergrundbild hier eigentlich ist. :)

Dienstag, 22. März 2011

Und dann war da noch...

Mittwoch, 12. Januar 2011

Jacksonmania die Dritte

In his closing statement, Deputy District Attorney David Walgren told the judge, "It was not Michael Jackson's time to go. Michael Jackson is not here today because of the negligence and reckless acts of Dr. Murray."

Ich sehe es als Etappensieg...
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...auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas schönes bauen...

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Gänsekraut - 25. Jun, 18:48
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Gänsekraut - 8. Jun, 12:24

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