Mittwoch, 24. September 2008

Alles unter einen Hut

Im Moment hab' ich echt viel zu tun. Ich gehe Vormittags zur Heilpraktikerausbildung, mache dann in der Gesamtschule Hausaufgabenbetreuung (gestern hatte ich 26 pubertierende Kraftpakete für mich alleine...), gebe anschließend Nachhilfe in Englisch und Französisch. Dazu kommt, dass ich innerhalb der nächsten sechs Wochen von einer Wohnung in zwei andere umziehe - zwar alles hier im Haus, aber immerhin. Unsere Privatwohnung wird wieder größer (wir haben am Wochenende dafür eine Küche gekauft!), und eine andere süße, kleine Wohnung bot sich an, um dort meine Selbständigkeit voll und ganz auszuleben.
Spannung! Einige Wochen habe ich mich mit der Entscheidung herumgetragen, ob ich jetzt auch räumlich selbständig werde oder nicht.... ja, nein, einerseits, andererseits und wieder ja, nein. Immerhin muss es sich ja auch selbst tragen, und so drei Nachhilfeschüler zusätzlich dafür wären schon günstig. Der Renovierungsbedarf fällt minimal aus, und nachdem mein Vermieter mir die Räumlichkeiten wirklich sehr günstig überlassen wollte, konnte ich nicht nein sagen - und tat ihm den Gefallen. Also... demnächst ist das Büro eine Etage tiefer, mit Wandtafel, Materialsammlung, Kopierer und so, und ich bin schon ganz aufgeregt! :)

Dann war da noch die Sache mit meiner Großtante und meinem Papa. Ich hatte letzten Freitag eine kleine Feier, zu der unter anderem auch mein Papa und meine Großtante eingeladen waren. Es ist die Schwester der schon früh verstorbenen Mutter meines Vaters. Man muss dazu sagen, dass die beiden schon seit zwanzig Jahren in einer Straße wohnen, seit fünfundzwanzig Jahren aber nicht miteinander sprechen, was mehr von ihm als von ihr ausgeht. Warum, das weiß eigentlich keiner mehr so genau; ich hatte als Kind nur immer eingeimpft bekommen, dass man mit dieser Frau nicht spricht.
Nun, jetzt bin ich erwachsen, und hatte mich zwischenzeitlich mal auf die Suche nach Familienwurzeln begeben. So kam es, dass ich meine Tante eines Tages einfach besuchte und nun zu dieser Feier einlud.
Klar, dass mein heißgeliebter Papa mit dessen Freundin auch nicht fehlen durfte, und ich entschied mich tatsächlich, ihm nichts davon zu sagen, dass meine Großtante, also seine Tante, auch kommen würde.
Ich fuhr also los, um meine 74 Jahre alte Tante abzuholen... Ihre Eingangstür liegt in direkter Sichtweite zum Parkplatz meines Papas. Sein Auto stand noch... Du liebe Güte, was war ich angespannt!!! Geduckt, 'rein ins Haus, Tante unter den Arm geklemmt, fix ins Auto... und husch, davon gebraust. Glück gehabt, Auto steht noch, mein Papa kommt wohl später.
Dann, eine Weile später, die Tante am Tisch, nettes Gespräch. Es klingelt. Blutdruck bestimmt auf 147 oder so. Ich mache die Tür auf, begrüße meinen Papa herzlich, er kommt 'rein, sieht meine Tante, und.........: sagt "Guten Tag!"! Mit anderen Worten: Es passierte nix, der befürchtete Eklat fiel völlig aus.
Von einer Sekunde auf die andere Erleichterung, Loslassen, Blutdruck legt sich prompt. Viel gesprochen haben sie nicht, aber sie sind sogar am Ende zusammen nach Hause gefahren. Trotzdem war ich an dem Abend total k.o..
Meine Mutter rief spät Abends auch noch an und fragte mich doch tatsächlich, wie alt ich denn geworden sei.
Und
sie hat sich - natürlich - auch überhaupt nicht gemeldet.

Vorgestern war noch Solistenprobe vom Chor, und weil ich gleich zu Anfang singen sollte, war ich dann auch gar nicht mehr aufgeregt. Es war sehr nett und aufschlussreich, aber es wurde auch spät... gegen 23 Uhr war ich zu Hause.

Mein Mann muss in den letzten Tagen viele Überstunden schieben, weshalb sich der Kontakt auf ein sehr spätabendliches Mahl beschränkt, an dessen Ende er auch schon regelmäßig mit dem Kopf auf die Tischplatte knallt. Das ist sehr unbefriedigend, und ich hoffe inständig, dass sich das sehr bald wieder ändert.

Dafür habe ich wieder sehr guten Kontakt zu meiner besten Freundin, die mir seit dem Kindergarten, also seit siebenundzwanzig Jahren, treu geblieben ist.

Alles unter einen Hut zu bekommen - das ist wohl die Kunst.

Donnerstag, 18. September 2008

Ich find' den echt super

Dienstag, 9. September 2008

...

Es tut weh, wenn eine acht Jahre alte Freundschaft in die Brüche geht. Es tut noch mehr weh, wenn dies aufgrund der Tatsache geschieht, dass das Gegenüber offensichtlich nicht ehrlich zu einem sein konnte.

Ich gehöre zu den Menschen, die lange brauchen, bis sie sich öffnen, vertrauen und sich annähern. Wenn sie es jedoch einmal getan haben, dann gehen sie für den Anderen durchs Feuer.

Das macht es gerade zu unerträglich, wenn man feststellen muss, dass man mit dem "Küsschen hier, Küsschen da Ich-Hab-Dich-Lieb-Getue" über's Ohr gehauen wurde.

Ich fühle mich so... schäbig. Benutzt und weggeworfen. Ausgelutscht. Betrogen. Leer.

Und unsagbar traurig.

Montag, 8. September 2008

Arbeit, Arbeit, Arbeit

Heute Morgen um halb acht mit der Arge telefoniert. Dann vier Stunden Bewerbungen geschrieben und wie blöde herumtelefoniert: "Guten Morgen, XY mein Name, brauchen Sie nicht vielleicht noch...?".
Warum kriegen eigentlich gewisse Leute nie ihren Hintern hoch? Warum muss ich eigentlich immer deren Arbeit mit machen??

Dann schnell geduscht, gefrühstückt, zu meinen Nachhilfeschülern gerast. Ganz dankbare übrigens - ich hab' zur Zeit nur eine, die wirklich mitten in der Pubertät steckt und wirklich alles andere als Französischvokabeln im Kopf hat. Mühsam, S E H R mühsam.


Eben nach Hause gekommen, Berichte geschrieben, Post erledigt. Und jetzt?

Feierabend.
(Ach nein, da war noch was... richtig, die Wäsche wartet noch....)


Am Freitag bei meiner Heilpraktikerin hatte ich übrigens einen Blutdruck von 110:75.

Mittwoch, 3. September 2008

Juhu!

Heute - nach zweieinhalb Jahren - mal wieder bei meiner Gynäkologin gewesen... Ultraschall gleich mit machen lassen, da ich vor acht Jahren mal Zysten in der Größe von Tischtennisbällen hatte (ich habe dann - man höre und staune - homöopathisch und pyhtotherapeutisch behandelt, und nach fünf Jahren war davon NICHTS mehr da...!).

Ergebnis: Alles super!! :o)

Allerdings.... der sogenannte "Weißkittelhochdruck" hat mir zu schaffen gemacht:

Puls: 60
Blutdruck: 147:78. (Boah!)

Dienstag, 2. September 2008

...

...Manche Menschen sind eben belastbarer als andere.




Und manche brechen einfach nur später zusammen.

"nur" geträumt

Ich habe heute Nacht geträumt, dass unser lieber Nach- und bald ja Vormieter während unserer Abwesenheit überall in der Wohnung Kameras installiert hat und die Fotos an Zeitungen verkauft hat. Und dann hat er uns mit Anrufen terrorisiert... irgendwie gruselig.

Montag, 1. September 2008

wenn einer eine Reise tut

Wir waren am Wochenende in Schwerin... und vorher in Dessau. Der Schwiegervater hatte 50. Geburtstag, und er hatte sich überlegt, das in Schwerin zu feiern. Wieso? Weiß keiner. Wohnen tut er nämlich viel näher, und er kommt auch nicht aus Schwerin. Aber bitte, er wollte das halt so. Und weil die Großeltern von meinem Mann in - indirekt - auf halbem Weg wohnen, haben wir die unterwegs "eingesammelt". Das heißt: Wir sind am Samstag nach D. gefahren. Drei Stunden Fahrzeit. Dort wurden wir zum Italiener eingeladen. Anschließend haben wir in einer _Absteige_ übernachtet, die ich NIEMANDEM empfehlen würde: Ein Etap-Hotel. Furchtbar, was da für Gesox herumlief... ich meine wirklich die Art von Menschen, bei denen man sein Hab und Gut noch fester hält, und mit denen man nichts zu tun haben möchte. Und ich bin schon sehr tolerant.
Dann war's total idyllisch, so an einer Autobahnauffahrt. Wer Nachts ein offenes Fenster braucht, wird es lieben. Den Wecker hört man daneben kaum noch. Und achja, Nichtraucherzimmer sind im dritten Stock, und direkt unter dem Fenster ist Rauchertreffpunkt. Weil Rauch sich nämlich immer am Boden aufhält und nicht nach oben steigt.
Die "Nasszelle" besteht aus einer Plastikdusche und einem Klo, das den Namen nicht verdient. Es ist eine Plastikschüssel, die an der Wand hängt und nicht einmal einen Deckel hat. Und wenn Du Dir nach dem Klogang die Hände waschen willst, tust Du das entweder unter der Dusche (das ganze Klo steht dann unter Wasser), oder aber du verlässt die "Nasszelle" und gehst ans Waschbecken, das in der anderen Ecke des Zimmers hängt. (Ignaz Semmelweis wäre hoch erfreut...)
Der Clou kommt aber erst noch: Es gibt keine Zimmerschlüssel und auch keine Chipkarte. Nein, Du bekommst beim Einchecken eine Nummer mitgeteilt, die auf Deiner Rechnung steht und mit der Du in Dein Zimmer kommst, und wenn einer neben Dir steht, bekommt der die Nummer auch gleich mit. Es kann also Hunz und Kunz in Dein Zimmer, egal wann.
Über die Zimmerhygiene brauchen wir nicht zu reden.... ich glaube, da hat schon ewig niemand mehr Staub gesaugt. Wäre es nicht schon abends um 10 gewesen, und hätten wir nicht bereits bezahlt (das macht man da nämlich per Vorkasse), wäre ich auf der Stelle in die Jugendherberge gegangen.......
Die Schwiegereltern stehen total auf Etap-Hotels. Bei dem Wort "Jugendherberge" verziehen sie das Gesicht und erzählen davon, dass sie nicht gern in einem Schlafsaal (!!) übernachten wollen......
An dieser Stelle die Aufforderung an alle, die öfter reisen: Probiert es aus, Jugendherbergen sind wirklich toll!
Tja, am Sonntag sind wir dann um halb neun nach Schwerin gefahren - wieder drei Stunden Autofahrt. Dort haben wir zu Mittag gegessen, Kaffee getrunken und uns für eine Stunde ein Ruderboot gemietet (mein Mann und ich, um dem Familienstress für ein paar Minuten zu entkommen....).
Dann sind wir wieder drei Stunden nach D. gefahren, und dann weitere drei Stunden nach Kassel. Ihr seht, es war ein wirklich SEHR erholsames Wochenende, und auch gar keine Autotortour.
NIE WIEDER!
(Schwiegermama wird im November 50...)

Donnerstag, 14. August 2008

Papabeziehungen

Gestern hatte ich ein Papa-Telefonat. Papa-Telefonate sind - zumindest bei mir seit einigen Jahren - immer aufbauend. Ich kann ihm (fast) alles erzählen, er hört mir zu, macht mir Mut, sagt mir, dass er mich lieb hat (!) und bringt mich zum Lachen. Doch ganz so einfach ist die Beziehung zu meinem Papa dann doch nicht - schwingen doch so viele Facetten in unserer Kommunikation mit. Das eine muss ich ihm lassen: Er macht mir keine Vorwürfe (wie auch ich ihm nicht), sondern zeigt sich eher betroffen, bekommt erst so ein komisches Lachen, schluckt dann aber, wenn er merkt, dass mich gewisse Sachen doch mehr mitgenommen haben, als er sich bislang bewusst war.
Vor einem guten halben Jahr ereignete es sich, dass meine Mutter in eine andere Stadt zog, und mein Vater sich das etwa fünfzehn Jahre zuvor gemeinsam erbaute Haus zurückeroberte. Er war kaum zwei Wochen wieder drin, da klingelte die Kripo bei ihm an der Tür: "Guten Tag, wir haben hier einen Durchsuchungsbefehl... es geht um Kinderpornografie..." Mein Vater war natürlich, wie auch ich, total platt. Bitte was?! Nun, sie nahmen alles, einschließlich des Dienstlaptops meines Vaters, mit, und mein Vater hatte seinem Chef erstmal einiges zu erklären. Es war klar, dass mein Vater es nicht gewesen sein konnte; es drehte sich um einen Zeitraum, der bereits ein Jahr her war (...brauchen die wirklich SO lange, bis die da aktiv werden? Hammer....), und mein Vater war nachweislich nicht im Haus. Doch das muss man erstmal den Leuten weismachen.
Des Rätsels Lösung: Als meine Mutter meinen Vater aus dem Haus geschmissen hatte, musste mein Vater seinen Rechner im Haus lassen.... nicht zuletzt deshalb, damit meine Mutter weiter "sämtliche Überweisungen für das Haus und so weiter" tätigen konnte. Das heißt, sie hatte natürlich auch sämtliche Kennungen und Passwörter meines Vaters. Statt die allerdings für sich zu behalten, hat sie sie ihren dubiosen "Freunden", die sie sich zum Hausen mit eingeladen hatte, weitergegeben. Und die haben dann ebendiese Kennung für Kinderpornografie missbraucht.
Ist das nicht widerlich??! Noch viel widerlicher ist mir der Gedanke, dass der tolle "Freund" meiner Mutter selbst zwei Jungs im Alter von etwa 12 Jahren hat... Ich mag da gar nicht weiterdenken.
Wie auch immer, ich redete auf meinen Vater ein, dass er umgehend seine Kennungen sperren lassen müsse... spätestens jetzt! Sein Kommentar: "Meinst Du wirklich? Aber Deine Mutter..." - "Scheiß auf meine Mutter, es ist Dein Hintern, der bereits mit einem Bein im Gefängnis steht!!!" - "Ja, da hast Du wohl Recht. Dann werde ich mir eine neue Kennung geben lassen, und wem ich die dann weitergebe, muss ich mir noch überlegen..." - "Wie denn, wem Du die dann weitergibst?? Du gibst sie NIEMANDEM, Du kannst den Leuten immer nur VOR den Kopf gucken..."
Gleichzeitig fühle ich mich also ein bisschen, als müsste ich auf meinen Papa aufpassen. Er hat eine, wie ich finde, gute Frau an seiner Seite, und die beiden meistern das Leben ziemlich gut zusammen. Es ist klar, dass man viele Sachen erst wieder lernen muss, wenn man sich jahrelang mit Alkohol vor dem Rechner verschanzt hat und vom "echten Leben" nix mitbekommen hat. Aber ZU naiv sollte man dann auch nicht sein..... erst recht nicht, wenn es Kreaturen in der eigenen Umgebung gibt, die echt ausgeschlafen zu sein scheinen.

Seine Sachen hat er bereits allesamt wieder. So ist die Sache für ihn zumindest ausgestanden.
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